Mein
erster Start ist ja bereits am Freitag, dem 27.5. (28.5. Wattwanderung
und am 29.5. Dorffrühstück) in Richtung Brettorf. Dazu bepacke ich dann
am Freitagmorgen mein Rad vollständig und mache eine kurze Testtour.
Okay - ein paar Sachen fliegen noch raus. Nicht wegen Gewicht, sondern
wegen Platzersparnis.![]() Das Gewicht wird nicht verraten, warum auch.
![]() Am Bahnhof in Brettorf
30. Mai 2016 da starte ich um 06:08 Uhr vom Bahnhof Brettorf in Richtung Bremen. Zunächst mit der Nordwestbahn bis Bremen. Dort umsteigen in den RE nach Hamburg. Das klappt wie am Schnürchen. Aber ab Hamburg beginnt die "Leidenstour". Ich mache es kurz. Mein Zug nach Flensburg? Elmshorn? "Er fährt nicht weiter, sie müssen einen anderen Zug nehmen." Also im Infocentrum umgebucht. Es erging anderen Radfahrern genauso. Ab ging es mit dem Zug aber nur bis Neumünster, dann war Ende. Folgezug um 11:33 Ausfall, 12:33?? 13:33 fährt aber bestimmt Das sind Aussichten. Der 12:33 fuhr dann um 13 h Da ich in Dänemark dann auch in Verzug kam musste ich die Fähre auf den nächsten Tag umbuchen. Bestätigungsmail hatte ich dann in wenigen Minuten. Endlich ereichte ich nach gut 4 Stunden später als geplant Flensburg. In Neumünster hatte ich auch die Fahrten für Dänemark auch wegen der erforderlichen Radplätze umgebucht. Jetzt ereiche ich mein Ziel Hirtshals nicht gg 17:30 sondern erst um 21:25 Uhr. Es hilft nichts. In Bergen die Gastfamilie angemailt. Leider geht dann nur noch eine Nacht, das sie am WE wegwollen. Ok eine Nacht. Direkt in Bergen eine weitere WS angemailt und siehe da schon nach kurzer Zeit die Antwortmail, das ich kommen kann. Na, hat das wenigstens geklappt. Der Einstieg in den Zügen in Dänemark umfasste jedesmal 4 hohe Stufen. Meistens brauchte ich etwas Hilfe. In einem Bahnhof stiegen nach einer langen Durchsage alle aus. Ich musste mich auch sputen, da der Zug nach Hirtshals abgekoppelt wurde. Auch das klappte in wirklich letzter Sekunde. Ein IC war wohl ein Saunazug, der nachfolgende IC war dann gut temperiert. In Hjörring hatte ich eine Wartezeit von 1 Stunde. Bis Hirtshals dann noch 25 Minuten Fahrtzeit. Ich recherchierte schon zwischendurch und entschied das dort das Ende der Bahnfahrt sein wird. ![]() Noch ca 18 km bis Hirtshals, dafür insgesamt ca 1 1/2 Stunden?
In Hirtshals und in Tornby freie Campingplätze. Das mache ich. Route über Komoot angelegt und in Hjörring beim Friedhof Wasser aufgefüllt - man weiß ja nie. ![]() Radweg mal so, mal so in der Abendsonne
![]() In Tornby links ab zur Klitplantage. Den Platz finde ich trotz keiner weiteren Ausschilderung. Keine Menschenseele da. Ich schlafe im Shelter. Besuch hatte ich vom Reh, den Hasen und einer scheuen Katze.
![]() Der Shelter
![]() Sogar ein manueller Holzspalter steht zur Verfügung
Es wurde gar nicht dunkel, trotzdem gut geschlafen. 31.5.2016 Es weckte mich die Sonne. Ich hatte Zeit ohne Ende, konnte also alles gemütlich angehen lassen. Meine Fähre fährt ja erst heute abend. Am Shelter direkt Wasseranschluss. Heute morgen sind diverse Jogger unterwegs. Temperatur um die 16 Grad um 8 Uhr. Blauer Himmel mit Haufenwolken. Schon mal die Solarplatte angeworfen. Frühstück im Freien. Absolute Ruhe hier in der Natur. Erst nach 10 h starte ich nach einer ruhigen Nacht. Mein Solarpanel hat schon mal über eine Stunde gearbeitet. Schnell bin ich in Hirtshals. Der Radweg führt am Leuchtturm vorbei. Den schaue ich mir doch mal an. Daneben ein Bunkermuseum. ![]() Schick - weißes Rad vor weißem Leuchturm Ton in Ton Ich sehe mich in Hirtshals kurz um, viel gibt es nicht, aber den Tag werde ich schon rumkriegen. Da fahre ich doch erstmal zur Fähre. Dachte ich mir schon, Zufahrt gesperrt für Radler - und wie sollen die dahin kommen? Dank Komoot nehme ich halt einen anderen Weg, bis ich den richtigen finde. Alles Baustelle, ein großes Hafenarsenal wird da erstellt. Ich schlängele mich dadurch und gelange zum Checkin Gebäude. Die Umbuchung ist ok, Buchungsnummer ist ja geblieben. Na ja, den Weg hätte ich mir sparen können. Also den gleichen -fast den gleichen- Weg zurück ins Centrum. Dort peile ich erstmal die Lage, wo gibt es was. Kennt mich jemand, oder wie? Nicht lachen. Kaffee und Kuchen könnte mir jetzt gut zu Gesicht stehen. Aber ein bißchen mau hier. So langsam müssen die hier mal in die Socken kommen. Es ist gleich 13:30 Uhr, mein Körper braucht jetzt Kaffee, noch bin ich nicht entwöhnt. Früher lief der Zug um 11 Uhr ein. (Insiderwissen). Aaaa. Das Cafe mit Platz an der Sonne hat auf. Na ja, sieht Hafenkneipenmäßig aus. Pommes, Majo oder so. Mal schaun. Ich plaziere mich und es dauert ne Weile, bis man einen Gast erkennt. Der junge Mann ist höflich und ich bekomme Kaffee und Apfelkuchen. Wie man sieht, nett angemacht. Gut das ich die Preise hier nicht kenne. So arme Radler lieben es günstig. ![]() Da! Die Frau kenne ich doch, die da so zielstrebig auf mich zukommt. Klar, von gestern aus dem Zug, als ich ihr noch beim Rad geholfen habe es zu befestigen. Sie hat mich sofort erkannt und fragte mich, wo ich denn gestern geblieben sei? Du warst ja plötzlich weg. Ich erklärte ihr, das ich keinen Bock mehr hatte für maximal 18 Kilometer Fahrtstrecke nach Hirtshals gut 1 1/2 Stunden mit dem Zug zu brauchen. (1 Stunde Wartezeit inbegriffen) Also bin ich mit dem Rad los und habe in Tornby im Shelter gepennt. "Ja, soetwas gibt es hier in Hirtshals auch, aber ich war fertig, bin über 24 Stunden unterwegs aus Zürich gewesen. Penne hier auf dem Campingplatz." Locker vom Hocker die Dame. Sie bestellte einen Kaffee und ich auch noch - aber einer passt noch rein - also noch ein Kuchen, aber etwas anderes. Sah lecker aus und war auch lecker. ![]() Annemarie, 70 Jahre alt, kommt aus der Schweiz, vor 30 Jahren aufgehört zu rauchen aber auch seit 30 Jahren OPCD, zweimal Lungenembolie überlebt jetzt zum 18. (achtzehnten Male!!) male auf dem Weg nach Island, um dort mit dem Rad zu fahren. Was ich noch vergaß: Markumar muss sie wegen einer Blutkrankheit nehmen. Das ist zwar schlecht, denn immer bekommt Sie dadurch große blauen Flecken, wenn sie z.B. im Zug irgendwo gegen eckt. Auch kann Sie Ihre Anreisen nicht mit dem Flugzeug machen, da dort zu wenig Sauerstoff vorhanden ist und das bei Ihr zur Embolie führen kann. Die erste Reise vor 30 Jahren mit dem Rad durch Schottland (vorher eben noch Englischkurs gemacht) und dann Norwegen. Aber: Einmal Island, immer wieder Island, sie wurde süchtig. Sie erzählte so viel aus ihrem Leben war schon schön und viele Infos vor allen über Island. Ihren Mann habe sie schon vor etlichen Jahren beerdigt - er hat auch nicht gesund gelebt - so ist das nun mal. Vorhin hat sie noch die mails gecheckt weil sie Ihren Freunden aus der Gruftigruppe mitgeteilt hat, das sie am heutigen Tage mit der Fähre nach Island fährt. Ein Grufti, 75 Jahre, auch Radler, hat zurückgeschrieben, das er schon seit einer Woche dort ist. -Kopfschüttel- Da bin ich ja noch ne Witznummer. Kaffee und klönen nach über einer Stunde beendet, man ist das schön soviel Zeit zu haben, ohne die verdammte Stechuhr. Diskret bezahle ich knapp über 200 DK ( 27 €) Wahrscheinlich wurde auch die Steh- bzw Sitzzeit berechnet. Brauche ja heute nicht tanken - kein Tank dabei. Ich düse nochmal zum Hafen runter und sehe vermehrt Rentner ( mich ausgeschlossen) mit vierrädrigen E Kisten die zielstrebig unterwegs sind. Klar, wo sehe ich sie wieder: An der Hafenkneipe sitzen in der Sonne und gönnen sich einen. Man kann das Leben schön sein. ![]() Ich entdecke dann das Fischgeschäft von dem Annemarie gesprochen und geschwärmt hat und schlage zu. Wer weiß wann und was es auf der Fähre gibt. Draußen in der Sonne angenehme 25 Grad, verspeise ich die Schollenfilets. Habe jetzt schon über 60 km seit Abfahrt gefahren. Jetzt gleich radele ich zur Fähre und ich weiß jetzt, durch, klar Annemarie, den richtigen Weg für die Radfahrer. Sie ist nämlich einfach mal die gesperrte Straße gefahren und wurde dann höflichst von einem Autofahrer auf den richtigen Weg gebracht. Wenn man das weiß, ist der Weg ganz einfach. Man muss es nur wissen, das der richtige Radweg nicht ausgeschildert ist. Ich erreiche den Fähranleger und klar die Fähre ist schon auf dem Meer zu erkennen. Das kann ja noch dauern. Da warte ich mal mit dem Checkin. Da muss ich dann als Radfahrer wieder lange rumstehen. Ich gehe nochmals in den Terminal und checke mails. Pünktlich, bevor der Checkin schließt fahre ich auf Spur 1 bis nach vorn. Klar, habe wahrscheinlich als erster gebucht. ![]() Da warte ich nun, das die Fähre ihrer Fracht erledigt wird. Man passen da viele Lkw und Pkw rein. Wieviel Radfahrer da wohl Platz finden würden? So Jungs nun kommt mal in die Pötte, und seht ihr es denn gar nicht: Da kommt ein Gewitter der bestimmt guten Vorsätze permanent auf uns zu. Die Sonne ist wech, ich schalte Licht an. Den beiden Jungs, die den Schlüssel von dem riesigen Tor in der Hand halten, geht es nicht besser. Ungeduldig funken sie, schwupp geht das Tor auf, nachdem ich sie fragte, ob sie das Tor nicht mal einen Spalt für mich und den Kradfahrer öffnen könnten. Mit durchdrehenden Reifen starte ich um in das große Loch was hinten an der Fähre ist reinzufahren, einmal 90 Grad links, dann 90 Grad rechts und drin. Und dann hinter uns Weltuntergang. Noch ein Radfahrer der fast trocken reinkam. Wir drei schnallten erstmal unsere Räder fest. ![]() ![]() Um 20 Uhr soll die Fähre starten, das glaube ich nie im Leben, da wir erst gegen 19:45 einfahren können. Der Regen lässt nach. Aber zwischendurch immer wieder Regen. Aus dem Tax free shop hole ich mir Schokolade und etwas zu trinken. Ich sitze noch lange an der Panoramascheibe bevor ich den Schlafsaal aufsuche. Die Plätze sind zwar numeriert aber da hält sich wohl niemand dran. Ich nehme also einen freien Platz (meiner ist besetzt) und versuche zu schlafen. Aber bei ca. 30 Menschen ist es und bleibt es nicht eine Minute ruhig. Hinter mir eine Frau, die ihre Füße auf einer Plastiktüte ständig bewegt, irgendmann schnarcht, ein andere hustet. Ich verziehe mich wieder. Hinten im Schiff gibt eine Disco mit Lifemusik und großer Leinwand. Die Gäste erinnern mich stark an Werbebilder der diversen Kreuzfahrtschiffe. Das sagt mir nochmal: nie so eine Tour mit solch einem Schiff. Ich gehe denn doch wieder zum Panoramafenster zurück. Aufgesaugt ist schon und nach kurzer Zeit, die Akkus laden mit 220 V lege ich mich auf den Fussboden und schlafe gut 3 Stunden. Pünktlich zum Sonnenaufgang, so kurz vor 05:00 Uhr wache ich auf. Die Damen und Herren aus den Bussen sind auch schon da und unterhalten sich lautstark. Ich mache Bilder bis die Sonne voll da ist. ![]() Frühstücksbuffet ist von 05-10 h. 129 DK soll es kosten. Ja oder nein? Das ist die Frage. Der andere Shop? Ne, dort kostet eine Tasse Kaffee 20 DK und irgendetwas abgepacktes auch ab 35 DK. Da ich min. von diesem Kaffee drei Tassen brauche, erledigt sich dieser Selbstbedienungsladen. Also stürme ich ins "Commander Buffet". Dort gibts reichlich und schöne Sachen. Kaffee und Säfte satt, da kann man zu den umgerechnet 18€ auf einem Schiff nichts sagen. Auch interessant die Busreisenden, die hier jetzt frühstücken, zu beobachten. Sie frühstücken so früh, weil sie die Fähre in Stavanger gegen 07:00 Uhr verlassen werden. Da sind schon spezielle Damen und Herren dabei. Ich will mal jetzt kein Kopfkino inszenieren. Der Franzose, der mit dem Krad kommt auch und packt sich erstmal seine Tupperdose voll. Er verlässt das Schiff gleich hier in Stavanger. Er hatte Glück, traf einen Freund und bekam ein Zimmer für sich. Jetzt fährt er Richtg. Oslo zu einem Freund. Er hat Glück denn in Stavanger hört der Regen auf. Ab Stavanger fährt die Fähre nicht mehr aufs offene Meer, sonder navigiert durch die Felsen hier vor der Küste. Mal dichter, fast zum anfassen meint man da, mal weiter aber. Es ist bewölkt und regnet auch oft. Für Bergen ist allerdings für Freitag sogar Sonne angesagt. Ansonsten bewölkt, aber kein Regen. Mal schaun. Einige Straßen, die ich sehe sind auch auf meiner Radroute. Mehrere Male werde ich hier noch kurze Fähren nehmen müssen. Ich erkenne Berge im Hintergrund mit Schneefelder. Oh, meine Ski vergessen. Fischzucht auch des öfteren, Aquakulturen genannt. Wir nähern uns Bergen. Das Wetter ist wie von Bergen beschrieben. Nebel und leichter Regen. Tja, da müssen wir durch, mein Rad und ich. Wir sind ja nicht aus Zucker, oder? Trotzdem, die Jacke bleibt am Rad, kurzärmlig verlasse ich mit dem Rad fahrend die Fähre. Wollen doch mal sehen, ob das dem Wettergott zu denken gibt. Um zwei Ecken herum steht die Polizei und möchte den Ausweis sehen. Er wünscht mir noch eine gute Tour und ich radele los. An der Hauptstraße schalte ich Komoot ein um den Weg zu Helle und Jan zu finden. Das klappte eigentlich ganz gut, aber die Steigungen hier im Ort, so quer von einer zur anderen Straße, na ja, 1. Gang und Power. ![]() So etwas zum Beispiel
![]() Das war auch ganz nett
Ich habe sie alle geschafft, wenn auch zuerst mit Mühe.Ich komme dann nach wenigen Kilometern in den besagten Weg, finde aber nicht die Hausnummer 12. Elektroautos incl. eine Tesla S sehe ich zuhauf, hören tut man sie ja nicht. Die Straße nochmals zurück. Da sehe ich die Hausnummer am Zaun hinter einem Auto versteckt. Ich frage einen Anwohner ob ich hier bei Helle richtig bin. Ja, hier ist es richtig. Er kennt das, das dort vermehrt Radler einkehren. Aber die steilen Stufen bis zum glatten Weg, wollte ich eigentlich nicht fahren oder schieben. „Kein Problem, einmal dahinten um die Kurve und von hinten anfahren“ Okay. Er verschwieg den steilen Schotterweg, aber den fuhr ich dann hoch. Und schwupp stand ich vor dem Haus 12. ![]() wie eine Postkarte
Jan war zuhause und nahm mich in Empfang. Das Haus liegt an einem Hang so daß es dort Kellerräume mit Fenster gibt. Er zeigt mir den Raum. Sehr schön. Ob ich es schaffe alle Langspielplatten, die hier stehen, anzuhören? Glaube nicht, das ich so mindesten 2000 anhören kann. Ein guter Platterspieler, der auf einer Marmorplatte steht, Verstärker und Lautprecher - alles vor Ort. Ich räume ein. Der Keller ist kühl, aber Jan stellt mir sofort eine E-Heizung rein. Das ganze Haus wird mit Strom beheizt. Es ist ein altes, etwa 1920 gebautes Holzhaus, noch ganz ursprüngliches. Holz. Irgendwie urgemütlich. Helle ist noch auf Arbeit. Essen gibt es gegen 17 Uhr. Ich lege mich nochmals aufs Ohr, denn die Nacht war ja sehr kurz. Ich lerne dann auch Helle beim gemeisnamen Abendessen kennen. Nach dem Kaffee verziehe ich mich langsam. Jan und Helle müssen noch ins Krankenhaus zu seiner Mutter, die nach einem Armbruch operiert wurde, deshalb fahren sie am WE nicht weg, sodaß ich zwei Tage bleiben kann. Das nehme ich an und teile das der nächsten WS Übernachtung mit. Überlege dann aber noch eine Nacht dort zu verbringen und frage an, ob das klappt. Kein Problem. So werde ich am Freitagmorgen dort hin fahren. Ich spreche noch mit Helle ab, das ich morgen mit Ihr zusammen so gegen 06:30 Uhr frühstücke, da ich anschließend in die Stadt möchte. Ein bisschen Kram sortieren und am PC die Bilder und die Webseite auffrischen. Nach Rückkehr aus dem Krankenhaus noch ein Schwätzchen und ab in die waagerechte. Donnerstag 2. Juni Das Wetter sieht halbwegs gut aus. Es ist zwar stark bewölkt, aber trocken und relativ warm. Früh verlasse ich das Haus und marschiere gemütlich über Nebenwege in Richtg. Centrum. Noch wenig Leute und gar keine Touris unterwegs. ![]() Das ändert sich im Centrum. Busweise werden die Menschenmengen an Sehenswürdigkeiten ausgeworfen. Sie kommen zum Teil von den großen Kreuzfahrtschiffen, die hier im Hafen liegen. In diesen frühen Morgenstunden habe ich noch Glück. Aber das Wetter ist noch bescheiden. ![]() Noch liegt Bergen unter einer dichten Wolkendecke
Bryggen ist später überbevölkert, wie auch der Fischmarkt. Aber vom Fischmarkt bin ich enttäuscht. Nur noch sehr klein, viel abgepacktes und irgendwie kein Fischmarkt mehr, wie vor 20 Jahren. An jeder Ecke kann man Essen bekommen. Aber die Preise ganz schön hoch. An einem Bankautomaten ziehe ich mir erstmal NOK, damit ich mir mal nen Cafe oder zwei und Kuchen kaufen kann. In einem Cafe, so like Starbucks kostet mir der Muffin und der große Cappu gut 8 €. Ich schreibe hier des öfteren mal so über Preise, einfach mal so zur Information. Es ist einfach gesagt, doch ganz schön teuer geworden, bzw. die Norweger verdienen/bekommen einfach mehr Geld. Ich sehe hier auch viele junge Leute, die hier verkehren. Aus dem Fenster beobachte ich den Fahrradstand mit Rädern zum ausleihen. Ich sehe es mir an, wie gerade ein Mann mit Schlips und Kragen sich ein Rad „zieht“. Er spricht mich an und ich sage ihm das ich kein norwegisch kann, komme aus Deutschland. „Macht nichts, dann können wir Deutsch sprechen“ wurde entgegnet. Die Räder können per app gesucht werden und „abgekoppelt“ werden. Man kann die Stationen sehen, wo es noch wie viel Räder gibt. Zur Zeit alles umsonst, wegen dem Musikfestifal. Die Räder werden viel von Kindern genutzt, die natürlich, wie soll es sein, auch hier ein Smartphone haben. ![]() Zwischenzeitlich haben sich die Wolken doch ganz schön verzogen, die Sonne hat richtig "Kraft" und zieht den Meschen förmlich die dicken Jacken aus. Es ist nicht warm, sondern eher heiß. Ich verlasse das Centrum und gehe durch kleine Gassen in Richtung Aussenbereich von Bergen. ![]() An einem großen See, der Store Lungegardsvann ist dieses Jahr der Stellplatz für ein Holzfestifal. Auch der Nordseeküstenradweg führt hier recht breit und sehr gut ausgebaut vorbei. Haugesund, auch ein Ort, den ich besuchen werde. ![]() Alles aus Holz aus Teams aus verschiedenen Ländern. ![]() ![]() ![]() ![]() Die Strecke an diesem See ist stark belaufen. Junge Männer und Frauen machen hier richtig Power. Sogar die Leihräder tauchen hier auf. ![]() Der breite, zweispurige Radweg ist gut ausgeschildert und zeigt mir, das Haugesund minimal 162 Kilometer entfernt ist. In ein paar Sachen erkenne ich in der Stadt ja wieder, aber es ist sehr viel umgebaut worden und es wird überall weiter gebaut. Im direkten Centrum sind dabei die Radwege etwas kurz gekommen wegen dem fehlenden Platz, aber auf vielen Zufahrtsstraßen sind schöne breite Radwege, meist extra geführt gebaut worden. Da sind auch viele Radler unterwegs. In einer ruhigen Nebenstaße mache ich bei einem Straßenkaffee Pause und relaxe in der Sonne. Touristen, eher ganz, ganz wenig. Okay mindestens einer. Die fallen immer mit den Kameras auf. Ich trage sie deshalb immer locker in der Hand und nicht am Riemen um den Hals. Am späten Nachmittag gehe ich dann langsam wieder durch kleinste Seitenstraßen, teilweise nur Stufen zwischen den Häusern in Richtung meiner Unterkunft. Pünktlich, wie abgesprochen bin ich um 17 Uhr dort. Jan macht Abendessen. Draußen sah ich schon den Grill glühen. Gegen 18.00 Uhr Essen wir gemeinsam draußen auf der Terasse. Lachsforelle mit Tymian in Alufolie gegart. Dazu Tomatensalat und Reis. Danach den obligaten Espresso und anschließend fuhren Jan und Helle nochmals zur Mutter ins Krankenhaus. Ich war nun alleine im großen Haus. Sitze auf der Terasse und schreibe den Bericht. Bilder bearbeiten kommt später, da viel zu hell. Jetzt, so gg 20 Uhr bewölkt es sich zusehends, man sieht die Sonne noch dünn durchscheinen und bis es richtig dunkel wird, dauert es noch. Ich habe heute meine Strecke geloggt und bin doch wirklich 16 Kilometer gegangen. Ein paar Bilder vom Fischmarkt. Nichts mehr besonderes, teuer, das sagen sogar die Norweger. ![]() ![]() ![]() ![]() Freitag, 3.6.2016 Wieder früh aufstehen und Frühstück mit Helle. Danach wird das Rad bepackt. Wieder gutes Wetter. Die Sonne scheint vom wolkenlosen Himmel. Jan macht noch Bilder von mir und dann düse ich wenige Kilometer in Richtg Marie, ein weiterer Platz von Warmshowers. Es geht wieder gut aufwärts aber auch steil abwärts, die Bremsen dürfen hier alles, nur nicht versagen. Marie ist auf Arbeit, aber das Haus ist offen von oben bis unten. ![]() Sie hat es mir gemailt. Sieht schon ein bisschen wild aus. Ich packe ab und gehe Richtung Floyenbanen. Es ist noch früh und ich hoffe auf keine Warteschlange. Voll daneben getippt. Wo kommen die alle her und warum wollen die da alle vor mir hoch? Nee! Auf keinen Fall. Dieser Massentourismus. ![]() Google hilft, -Floyenbanen ticket- Ticket ruckzuck übers Internet gebucht und bezahlt, mail mit Barcode erhalten und vorbei an der Schlange. Schwupp war ich oben. ![]() ![]() ![]() ![]() und wenn einem dann richtig heiß ist, gibt es Anzugserleichterung und schnell die mails checken ![]() Hier oben trifft sich die Welt. Einheimische eher selten, die sind dann an den Laufklamotten zu erkennen. Die rennen hier hoch, sitzen kurz da und ab geht es wieder runter. Eine Truppe Biker, von jung bis ... mit E-Bikes kommen von TUI Tours. Da radele ich doch lieber nur zu zweit, oder wie jetzt alleine. Ich genieße hier oben den Café mit Apfelkuchen und schaue mir Bergen in Ruhe von oben an. Bei solch einem Wetter muss man das genießen. Die Bahn ist neu und ich bin überrascht wie schnell sie ist. Drei Minuten, gemessen, eine Strecke. Menschen auf der einen Seite raus, die neuen steigen von der anderen Seite ein. Am großen Display kann man sehen, wieviel Plätze noch da frei sind, oder ob man gleich Halt machen kann. In den 90ern ging das noch langsam vonstatten und mit weniger Touris. Jetzt werden die Touris im 10 Minutentakt rausgeworfen. Irgendwann ist der Aussichtspunkt ausgeguckt. Drei Minuten und man ist unten, oder halt oben. ![]() Hier kommt eine Bahn hoch gefahren
![]() Oben an der Station kann 1 zu 1 gesehen werden, wo sich die Bahnen befinden, sie
laufen synchron mit Ein Café ein Keks und ein bisschen das Treiben vor dem Eingang der Floyenbanen aus einem netten Straßencafe beobachten. Das gefällt mir. Viele Läufer rennen hier vorbei und stratzen nach oben auf dem Berg. Die Touris sind da meist doch etwas langsamer in den Bewegungen, um nicht behäbiger zu sagen. Manche haben auch ganz schön zu schleppen, so wie ich mit meinem Rad. Ich schaue mich noch ein bisschen um in den kleinen Gässchen bevor ich langsam Richtung Unterkunft gehe. Marie hatte gemailt das sie noch schwimmen geht und ob ich auch dahin kommen will, was ich aber verneinte. Oben angekommen war der Schwede da. Auch ein Thomas aus Göteborg tauchte auf, nur der Yogamensch aus Südamerika kam nicht. Ich schnackte dann noch ein bisschen mit den Freaks, arbeitete noch am PC und Marie war wohl noch Musik mäßig unterwegs. Es ist ja ein großes Musikfestifal im Ort. Allerdings sind die Veranstaltungen immer in der Abendstunden. Dann lege ich mich ab und schlafe tief und fest. Hier ist nun BERGEN vorbei. Der nächste Tag ist endgültig Abreise. Ab in die Natur. Deshalb geht es nun auf Seite -zwei- weiter. |
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