4. und letzter und wettermäßig bester Tag
Heute morgen wache ich auf. Starkregen und stürmisch. Also noch ne Runde rumgedreht. Gegen 08.30 Uhr ist der Regen vorbei und der Himmel reißt auf. Es wird sonnig und so bleibt es auch den ganzen Tag. (Als ich kurz nach 16 Uhr zurückkomme sehe ich vom Camp aus den Brocken in der Sonne liegen. Schade, war wohl am falschen Tag oben. Aber jetzt nochmal schnell hoch mit der teuren Bahn? Nein, lieber doch nicht)

Nun mal alles der Reihe nach.
Nach dem Frühstück geht es los in Richtung Elend. Es ist nicht sehr weit. Diese Strecke führt direkt durch den Wald. Schnell erreiche ich Elend. Auch hier der Ort nur Unterkünfte für die Touris. Besonderheiten ausser der Natur keine. Auch hier paar große leerstehende Gebäude.  Die Brockenbahn kommt auch hier durch. Bei einem Viadukt kann ich die Dampflok ablichten, bevor ich von dort durch den Wald an der kalten Bode entlang wieder Richtung Schierke gehe.
Ein paar Bilder bis Elend:

Die Dorfkirche
und der Bahnhof
und hier kommt die Bahn ohne Dampf angedampft:
Hier durch und ich bin im Elendstal. Es geht direkt an der "Kalten Bode" in Richtung Schierke.
und hier wachsen auch die legendären Steintannen:
Dann ein Abzweig zur ELENDSBURG - eine Ruine. Wenn schon hier, dann hinauf. Ruine - das ist ja man gelogen -. Eine Felsenburg - ich muss es glauben was das Schild erklärt. Sehen - nein nicht wirklich. Der Ausblick von da oben ist durch die hohen Bäume auch sehr erschwert.
Zwischen den Bäumen hindurch sieht man auf die andere Bergwand.
Wieder runter und weiter.
Der breite Weg verjüngt sich einen Kilometer vor Schierke in einen schmalen Mühlenweg. Aber auch ein breiter ausgebauter Weg geht links der Bode weiter. Ich benutze den kleinen Weg.
Ich erreiche Schierke. Ich gehe zur Bauruine "DGB Erholungsheim Hermann Duncker". Ein mächtiges Gebäude. Ein Hingucker, als es noch intakt war. Jetzt aber ist das Betreten nicht mehr erlaubt und auch lebensgefährlich. Ganze Decken sind schon eingebrochen. Ich treffe auf einen Fotografen, der zu einer Reihe Leute gehört, die solche Gebäude suchen und fotografieren. Er war auch im Gebäude, deshalb auch die Maske die er am Stativ zu hängen hat - aber auf den schwankenden Boden kam er nicht weit. Die Staubschutzmaske hatte er wegen einer evtl. Luftverunreinigung dabei. In einem Haus hier im Ort sah er riesige Wände mit Schimmel überzogen. Auch ich machte Fotos, nicht nur von diesem Gebäude - aber nur von aussen. Paar sind hier mal so zu sehen:




Ich verlasse diese unwirkliche Stätte und über die Eissportbahn - natürlich nicht mehr im Betrieb - erreiche ich wieder den Kurpark. Heute, bei Sonnenschein sieht er noch besser aus. Auch hier mache ich nochmal einige Bilder bevor ich mir im angrenzenden Cafe ein Kaffee und ein Stück Brockentorte reinziehe.
Hier die Bilder:
Langsam schlendere ich Richtung Camp. Auch das Nobelhotel  "Heinrich Heine" ist total verrottet. Es war ein Riesenhotel für diesen Ort mit damals ca. 1500 Einwohnern. Jetzt wurde es wohl von jemanden gekauft, der nicht mal weiß, wo Schierke sich befindet. Auch dieses Gebäude umrunde ich und mache Bilder. In den offenen Keller gehe ich nur wenige Meter und mache Blindschüsse mit Blitz. Große Räume, die ich kaum ausleuchten kann. Ich sehe aber auch, das die Decke beim großen Tanzsaal komplett eingestürzt ist. Ich glaube auch hier ist es nicht ungefährlich, wenn man hier die Räume betreten würde. Dazu passt sehr gut eine Meldung, die ich schon auf dem Camp hörte:

aus Nonstopnews:

Großbrand:

Leerstehendes Wohnhaus nach Feuer völlig zerstört – Polizei ermittelt wegen Verdacht der Brandstiftung!
Feuerwehr mit Großaufgebot vor Ort –100.000 Euro Schaden – Haus stand schon seit zwei Jahren leer – Verdacht der Brandstiftung liegt nahe
 
Datum: Sonntag, 04. Oktober 2009, ca. 03:00 Uhr
Ort: Gresse, Landkreis Ludwigslust, Mecklenburg-Vorpommern
 
(cd) Großfeuer in der Nacht in einem leerstehenden Wohnhaus in Gresse in Mecklenburg-Vorpommern.
Das Feuer brach am frühen Sonntagmorgen aus bislang ungeklärter Ursache in dem seit zwei Jahren leer stehenden Gebäude aus. Bei Eintreffen der ersten Feuerwehrkräfte stand das Gebäude bereits in Vollbrand. Flammen schlugen aus Fenstern und Dach. Sofort wurde ein massiver Löschangriff eingeleitet. Aufgrund der Baufälligkeit des Gebäudes konnten die Einsatzkräfte nur von außen löschen, da ein Innenangriff zu gefährlich gewesen wäre.
Da das Gebäude seit zwei Jahren leer stand und seit dem weder einen Strom- oder Gasanschluss besaß, liegt der Verdacht einer Brandstiftung nahe. Die Kriminalpolizei nahm noch während der Löscharbeiten die Ermittlungen auf.
Dann wird halt warm saniert - das ist hier auch schon desöfteren vorgekommen, zumal ein Abriss nicht zu bezahlen ist.
Zurück auf dem Camp ist deutlich der Brocken im Sonnenlicht zu sehen. Es ist kurz nach 16 Uhr. Jetzt schnell zum Bahnhof und mit der Bahn hoch? Der Gedanke ist nicht ganz abwegig - nein ich mache es nicht. Heute wollte ich früher hier sein, relaxen und den Tag gemütlich ausklingen lassen. Morgen geht es wieder heimwärts.
Ich schreibe am PC und schlürfe gemütlich meinen Cappu, dazu etwas Schokolade - reine Nervennahrung -.  Abends bereite ich schon einiges für morgen früh vor.
Klarer Himmel, es wird kalt. Noch eine kleine Runde mit ein paar Leuten am Lagerfeuer. Die  Campbesitzer -Ehepaar- sind dabei. Er ist beim Wetterdienst auf dem Brocken in Lohn und Brot. Das waren seine Eltern aber auch schon. Die beiden sind übrigens begeisterte Radfahrer und haben die nördliche Halbkugel schon ganz schön abgegrast. Jetzt geht es auch wieder los mit ihren fünf Huskys. Langsam wird geübt.

So, das war es für heute.

An den vier Tagen bin ich über 60 Kilometer gewandert.  Dies konnte ich relativ genau mit dem GPS messen. Ich brauchte das GPS hier nicht, weil ich mich evtl. verlaufen könnte - nein das kann man hier eigentlich nicht. Die Wege sind alle gut ausgeschildert.  Aber es kommt ganz gut was zusammen, was man ohne GPS nie wüßte.


Am Montagmorgen starte ich gegen 9 Uhr und fahre aber diesmal eine andere Strecke. Ich benutze ab Seesen bis kurz hinter Hannover die Autobahn und erreiche Wildeshausen gemütlich um kurz nach 13 Uhr.


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