Italien im September 2007


Jutta und ich wollen noch mal einen Kurzurlaub machen. Geplant war ursprünglich eine Radtour, aber bei dem Wetter? Mit dem Wohnwagen eine Tour, oder sollten wir gar in die Sonne fliegen? Warum nicht?  Der Billigflieger Ryanair startet doch vor der Haustür. Gesagt, getan. Kurzfristig buchen wir einen Flug nach Pisa, da uns dieser zeitlich am besten passt, zumal andere Flüge bereits ausgebucht sind. Knapp 188 € für zwei Personen hin und zurück. Der Flug dauert zwei Stunden. Eine Unterkunft suchen wir ebenfalls im Internet und finden 800 Meter vom schiefen Turm entfernt einen Campingplatz mit Mobilheimen. 45 € pro Nacht. Auch hier buchen wir schon mal zwei Nächte. Wenn es uns gefällt, bleiben wir halt länger.

Am Dienstag,  11.9. ist frühes aufstehen angesagt. Um 03.00 Uhr ist es mit der Nachtruhe vorbei. Kleines Frühstück und ab mit der Nachtbahn zum Flughafen. Alles läuft einfach ab. Keine großartigen Aufenthaltsräume und keine wuchtige Gangway, sondern man geht halt übers Flugfeld zu seiner Maschine. <<Das machen Prominente auch>> Pünktlich hebt der Flieger ab. Er ist nicht voll ausgelastet. Ich zähle noch etwa 20 freie Plätze. Essen oder/und  Trinken an Bord nur gegen Bargeld. Wir gönnen uns einen Kaffee und bekommen irgendein Los in die Hand gedrückt.

Wir fliegen über den Wolken und sehen einen herrlichen Sonnenaufgang.  Dann ertönt eine Durchsage. Auf dem Zettel, der wir wegen des Verzehrs bekommen haben, steht eine Nummer. Meine Nummer wird aufgerufen. Preis: Ein Rückflug mit Ryanair,  egeal von welchem Ziel!

Wir landen schon nach 90 Minuten in Pisa. Es ist schon schön warm um 07.30 Uhr. Ganz bißchen Regen und schon ist die Dampfsauna perfekt. Noch sind wir zu dick angezogen. Mit dem Bus fast zum Campingplatz. Eine Unterführung unter dem Bahnhof für den Autoverkehr sollen wir benutzen. Nein, das machen wir nicht. Einen großen Umweg machen wir, bevor wir den Platz erreichen. Erst Stunden später stellen wir fest, daß es einen Fußgängerweg gibt, der da unten durchführt. Ich hatte den vorhin nicht gesehen. Dadurch sind wir binnen weniger Minuten im Stadtkern.

Der schiefe Turm ist Pflicht!

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Ein Rundgang führt uns vorbei an eigentlich nur alten Gebäuden. Neubauten sind im Ortskern selten zu finden. Überall wird renoviert. An allen Arten von Plätzen sind Flohmärkte. Man kann alles mögliche kaufen. Aber wir schlagen nicht zu. Deshalb sind wir eigentlich nicht hier. Unsere Gewichtskapazitäten sind eh begrenzt. Dank sei Ryanair.

Das Wetter ist herrlich. Blauer Himmel den ganzen Tag.  Am späten Nachmittag kehren wir zurück zum Campingplatz. Wir wollen noch ne Runde schwimmen, aber zuvor auch noch ne runde die Beine baumeln lassen. Das hätten wir nicht machen sollen. Um Mitternacht werden wir wach.  Na ja, dann können wir auch gleich weiterschlafen.


Mittwoch, 12. September

Heute relaxen wir am Pool bei gut 28-30 Grad. Das läßt sich aushalten. Wir holen uns noch Infos ein, wie wir denn wohl nach Florenz kommen können. Mit der Bahn, keine 5 Minuten entfernt soll es gehen. Das sehen wir uns abends noch an, schreiben noch ein bißchen am PC und gehen ins Bett.

Donnerstag,  13. September

Pünktlich um 10.43 Uhr geht es mit dem Zug nach Florenz. Wie lange dauert die Fahrt? - Wir wissen es nicht.  So gegen 12.00 Uhr erreichen wir Florenz. Ein Sackbahnhof. Nichts besonderes architektonisch gesehen. Wir kaufen einen Stadtplan. Die Markthalle, ein Tipp von gestern abend, steuern wir als erstes an. Ein kühles Plätzchen, im inneren der Markthalle. Leider schließt sie schon um 14.00 Uhr, so daß wir nicht mehr allzu viel Zeit haben. Wir sehen uns in Ruhe die Stände an. Draußen ist blauer Himmel und es ist warm. Um die ganze Halle herum Stände, Stände und nochmals Stände. Alles mögliche wird verkauft. Dazwischen immer die "Ne...", die Gürtel und Uhren aller Art aus dem Handgelenk verkaufen wollen.
Wir schieben uns mitten hindurch. Immer wieder gibt es prachtvolle Bauten zu bewundern. Am Arno selbst eine "bewohnte" Brücke.  Hier in den kleinen Geschäften wird hauptsächlich Schmuck verkauft. Es ist sehr voll. Alles Touris, so wie wir. In einer ruhigen Seitenstraße essen wir Pizza. Nur noch wenige Touris verlaufen sich bis hier her.
 


Die Vespas sind hier in den engen Gassen das Hauptverkehrsmittel. Alle möglichen Größen und Baujahre preschen hier durch. Jung und alt, männlich wie weiblich benutzen sie. Das nicht mehr in diesem Gewusel passiert, wundert mich schon. Ampeln sind relativ selten. Die Rad- und Fußwege sind meistens in einem erbärmlichen Zustand, wenn überhaupt vorhanden. Aber wenn man Urlaub hat, tangiert einen das nur peripher.




Müde vom Pflastertreten erreichen wir schon eine Stunde früher den Bahnhof und nehmen den Zug um 19.37 Uhr.  Schnell ist es dunkel. Die Bahnhöfe unterwegs sind ebenfalls dunkel, auch wenn der Zug dort anhält. Selbst die Italiener wissen nicht wo sie sind.  Endlich - Pisa Central ist erreicht. Nun noch eine Station. Alle steigen aus.  Wirklich alle??
Fährt der Zug denn noch eine Station weiter? Keiner weiß es. Zugfüher oder ähnliches Personal - nicht zu sehen. Letztendlich fährt der Zug mit gut einer halben Stunde Verspätung weiter. Nach gut vier Minuten sind wir in Pisa San Rosero und steigen aus. Wenn wir das früher gewußt hätten.  Um kurz nach 22.00 Uhr sind wir wieder auf dem Platz.
Die Fahrt mit der Bahn nach Florenz, etwa 80 Km kostet pro Fahrt und Person 5,40 €.

Müde fallen wir ins Bett.

Freitag, 14. September

Kurz vor 10.00 Uhr machen wir ein italienisches Frühstück bei der Bar am Pool. O-Saft, Kaffee, Croissant. Auch heute scheint die Sonne vom blauen Himmel. Ich setze mich anschließend in die Bar mit Laptop, während es sich Jutta am Pool gemütlich macht.
Hier in der Bar sind die Kaffeepreise noch human. Espresso 0,90 € Cappucino und ähnliches 1,20 €. In der Markthalle kostete des Espresso am Thresen nur 0,70 €. Aber! Bei den vielen kleinen Bars in der Innnenstadt kostet es wie bei uns zuhause. Auch in den Nebenstraßen. Da ist dann höchstens die Pizza etwas billiger als direkt bei den großen Sehenswürdigkeiten. Na gut, man spart halt am Flug und kann sich dann auch mal etwas leisten.

Am späten nachmittag, die Sonne brennt immer noch vom blauen Himmel wollen wir auf der Shoppingstraße zum Bahnhof "PISA CENTRAL".

Zwischendurch überqueren wir den Arno. Eine schöne Shoppingmeile bis zum Bahnhof. Exquisite, aber auch einfache Geschäfte reihen sich aneinander. Jutta kann es nicht lassen und kauft etwas für sich ein. In einem Optikergeschäft sehe ich auch Garmin GPS Geräte. Ich war schon drauf und dran nachzusehen, ob es nicht hier günstig Karten von Italien gibt. Ich habe es dann aber doch gelassen. Wir erreichen den Bahnhof und können am Automaten feststellen, daß wir sogar am Sonntagmorgen mit der Bahn zum Flugplatz fahren können. Dazu werden wir uns morgen schon mal die Karten holen und nochmals in P.San Rosero nachsehen.

Beim Rückweg vom Bahnhof wird es schon dunkel. Wir machen noch eine Pause und sehen uns das Treiben an. Auch jetzt am späten Abend ist es noch schön warm, Ich rufe Lea an und will mal sehen, was mir das Gespräch über JaJa kostet.

Langsam zuckeln wir zurück. Jetzt überqueren wir nochmals den Platz vom schiefen Turm. Im Dunklen sieht es noch gewaltiger aus. Ich mache diverse Nachtaufnahmen.

Der Campingplatz ist voller geworden, was wir so erkennen können. Es geht zum Wochenende.

Morgen müssen wir nochmals zum Bahnhof, wenn wir mit dem Bus hinaus zum Meer wollen. Dicht neben dem Bahnhof ist der große Busbahnhof, wo auch die Busse zu Marina de Pisa fahren.

Samstag,  15. September

Wird es heute nicht so warm? Dicke Haufenwolken am Himmel. Kurz nach Mittag geht es zum Busbahnhof. Wir kaufen Karten, setzen uns in den Bus und schon geht die Fahrt ab. Es sind etwa 15 Kilometer bis Marina de Pisa. Am Arno, rechtsseitig von uns nur Yachtausrüster, Werften usw. Man könnte gar nicht ohne weiteres an den Fluß gelangen. Rad- und/oder Fußweg -negativ.  Nach ca. 20 Minuten sind wir da. Die Wolken haben sich zwischenzeitlich fast ganz verzogen. Es wird wieder schön warm. Wir setzen uns draußen vor einem Cafe und genießen den Blick auf das Mittelmeer. Wenige Schiffe sind unterwegs. Wie warm ist das Wasser wohl? Piwarm, stellen wir fest. Aber ersteinmal gehen wir am Strand bzw. auf der Promenade bis zum Ende des Ortes.




Anschließend zurück und wir schwimmen eine kurze Runde im warmen Wasser. Herrlich. Die Sonne knallt herunter und trocknet uns schnell ab. Bis kurz nach 18.00 Uhr bleiben wir am Strand und sonnen uns ein letztes Mal. Im Ort essen wir noch Lasagne bevor wir uns auf die Rückfahrt machen.



Am Bahnhof kaufen wir direkt noch die Karten von Pisa san Rosero zum Flughafen. 1,10 € kostet uns die Fahrt pro Person.
Zurück auf dem Campingplatz müssen wir noch gut eine Stunde auf den Chef warten, damit er uns Geld abnimmt. Ich setze mich an den Pool, trinke Espresso und bearbeite meine gemachten Bilder.

Anschließend eine letzte und kurze Nacht, denn um 04.30 Uhr müssen wir raus, da um 5.53 der Zug fährt.

Sonntag, 16. September

Aufstehen, Rest der Sachen packen, frühstücken und ab geht es. Wir erreichen den Bahnhof, der Zug rollt ein. In Pisa Central haben wir einige Minuten Aufenthalt, bevor der Zug zum Flughafen einfährt. Fümf Minuten Später sind wir da, mit einigen anderen, die auch schon auf dem Hinflug dabei waren.

Wir checken ein. Jutta hat etwas über 16 kg und ich keine 12 Kilo, sodaß wir unter den 30 kg zusammen bleiben. Ich weiß nicht, wo wohl die Schmerzgrenze beim Gewicht ist, sehe ich doch auch Leute, die fast 18 kg einchecken und nicht zahlen müssen. Aber ich will das lieber nicht testen.
Das sind jetzt die letzten Zeilen, die ich hier am Flughafen in Italien eintippe. Nun warten wir noch auf den Flieger, der uns zurück ins kalte Deutschland bringen wird.

Auch jetzt wieder pünktlicher Abflug und um 10.00 Uhr sind wir man staune im sonnigen Bremen gelandet. Unterwegs hatten wir dank wolkenlosem Himmel herrliche Ausblicke und dank GPS wußte ich, wo wir uns befanden.






Übersicht der Kosten:


Flug für zwei Personen  178 €

Zimmer  5 x 45 €  =      225 €

Essen und trinken wie zuhause.



Mit dem Auto? Nicht zu vergleichen. 3000 km hin und zurück wären schon über 450 € an Spritgeld, den Streß und andere Verluste nicht mit eingerechnet.

Hinweis:

Auch dieser Bericht wurde unterwegs schon geschrieben und hat sicherlich einige Fehler, die Ihr aber alle behalten dürft.