Jutta
und ich wollen noch mal einen Kurzurlaub machen. Geplant war
ursprünglich eine Radtour, aber bei dem Wetter? Mit dem
Wohnwagen eine Tour, oder sollten wir gar in die Sonne fliegen? Warum
nicht? Der Billigflieger Ryanair startet doch vor der
Haustür. Gesagt, getan. Kurzfristig buchen wir einen Flug nach
Pisa, da uns dieser zeitlich am besten passt, zumal andere Flüge
bereits ausgebucht sind. Knapp 188 € für zwei Personen hin
und zurück. Der Flug dauert zwei Stunden. Eine Unterkunft
suchen wir ebenfalls im Internet und finden 800 Meter vom schiefen Turm
entfernt einen Campingplatz mit Mobilheimen. 45 € pro Nacht. Auch
hier buchen wir schon mal zwei Nächte. Wenn es uns gefällt,
bleiben wir halt länger.
Am
Dienstag, 11.9. ist frühes aufstehen angesagt. Um 03.00 Uhr
ist es mit der Nachtruhe vorbei. Kleines Frühstück und
ab mit der Nachtbahn zum Flughafen. Alles läuft einfach ab.
Keine großartigen Aufenthaltsräume und keine wuchtige
Gangway, sondern man geht halt übers Flugfeld zu seiner Maschine.
<<Das machen Prominente auch>> Pünktlich hebt der
Flieger ab. Er ist nicht voll ausgelastet. Ich zähle noch etwa 20
freie Plätze. Essen oder/und Trinken an Bord nur gegen
Bargeld. Wir gönnen uns einen Kaffee und bekommen irgendein Los in
die Hand gedrückt.
Wir fliegen über den Wolken und
sehen einen herrlichen Sonnenaufgang. Dann ertönt eine
Durchsage. Auf dem Zettel, der wir wegen des Verzehrs bekommen haben,
steht eine Nummer. Meine Nummer wird aufgerufen. Preis: Ein
Rückflug mit Ryanair, egeal von welchem Ziel!
Wir
landen schon nach 90 Minuten in Pisa. Es ist schon schön warm um
07.30 Uhr. Ganz bißchen Regen und schon ist die Dampfsauna
perfekt. Noch sind wir zu dick angezogen. Mit dem Bus fast zum
Campingplatz. Eine Unterführung unter dem Bahnhof für den
Autoverkehr sollen wir benutzen. Nein, das machen wir nicht. Einen
großen Umweg machen wir, bevor wir den Platz erreichen. Erst
Stunden später stellen wir fest, daß es einen
Fußgängerweg gibt, der da unten durchführt. Ich hatte
den vorhin nicht gesehen. Dadurch sind wir binnen weniger Minuten im
Stadtkern.
Der schiefe Turm ist Pflicht!
Ein Rundgang
führt uns vorbei an eigentlich nur alten Gebäuden.
Neubauten sind im Ortskern selten zu finden. Überall wird
renoviert. An allen Arten von Plätzen sind Flohmärkte. Man
kann alles mögliche kaufen. Aber wir schlagen nicht zu. Deshalb
sind wir eigentlich nicht hier. Unsere Gewichtskapazitäten sind eh
begrenzt. Dank sei Ryanair.
Das Wetter ist herrlich. Blauer
Himmel den ganzen Tag. Am späten Nachmittag kehren wir
zurück zum Campingplatz. Wir wollen noch ne Runde schwimmen, aber
zuvor auch noch ne runde die Beine baumeln lassen. Das hätten wir
nicht machen sollen. Um Mitternacht werden wir wach. Na ja, dann
können wir auch gleich weiterschlafen.
Mittwoch, 12. September
Heute
relaxen wir am Pool bei gut 28-30 Grad. Das läßt sich
aushalten. Wir holen uns noch Infos ein, wie wir denn wohl nach Florenz
kommen können. Mit der Bahn, keine 5 Minuten entfernt soll es
gehen. Das sehen wir uns abends noch an, schreiben noch ein
bißchen am PC und gehen ins Bett.
Donnerstag, 13. September
Pünktlich
um 10.43 Uhr geht es mit dem Zug nach Florenz. Wie lange dauert die
Fahrt? - Wir wissen es nicht. So gegen 12.00 Uhr erreichen wir
Florenz. Ein Sackbahnhof. Nichts besonderes architektonisch gesehen.
Wir kaufen einen Stadtplan. Die Markthalle, ein Tipp von gestern
abend, steuern wir als erstes an. Ein kühles Plätzchen, im
inneren der Markthalle. Leider schließt sie schon um 14.00 Uhr,
so daß wir nicht mehr allzu viel Zeit haben. Wir sehen uns in
Ruhe die Stände an. Draußen ist blauer Himmel und es ist
warm. Um die ganze Halle herum Stände, Stände und nochmals
Stände. Alles mögliche wird verkauft. Dazwischen immer die
"Ne...", die Gürtel und Uhren aller Art aus dem Handgelenk
verkaufen wollen.
Wir schieben uns mitten hindurch. Immer wieder
gibt es prachtvolle Bauten zu bewundern. Am Arno selbst eine "bewohnte"
Brücke. Hier in den kleinen Geschäften wird
hauptsächlich Schmuck verkauft. Es ist sehr voll. Alles Touris, so
wie wir. In einer ruhigen Seitenstraße essen wir Pizza. Nur noch
wenige Touris verlaufen sich bis hier her.
Die Vespas sind
hier in den engen Gassen das Hauptverkehrsmittel. Alle möglichen
Größen und Baujahre preschen hier durch. Jung und alt,
männlich wie weiblich benutzen sie. Das nicht mehr in diesem
Gewusel passiert, wundert mich schon. Ampeln sind relativ selten. Die
Rad- und Fußwege sind meistens in einem erbärmlichen
Zustand, wenn überhaupt vorhanden. Aber wenn man Urlaub hat,
tangiert einen das nur peripher.
Müde vom
Pflastertreten erreichen wir schon eine Stunde früher den Bahnhof
und nehmen den Zug um 19.37 Uhr. Schnell ist es dunkel. Die
Bahnhöfe unterwegs sind ebenfalls dunkel, auch wenn der Zug dort
anhält. Selbst die Italiener wissen nicht wo sie sind.
Endlich - Pisa Central ist erreicht. Nun noch eine Station. Alle
steigen aus. Wirklich alle??
Fährt der Zug denn noch eine
Station weiter? Keiner weiß es. Zugfüher oder ähnliches
Personal - nicht zu sehen. Letztendlich fährt der Zug mit gut
einer halben Stunde Verspätung weiter. Nach gut vier Minuten sind
wir in Pisa San Rosero und steigen aus. Wenn wir das früher
gewußt hätten. Um kurz nach 22.00 Uhr sind wir wieder
auf dem Platz.
Die Fahrt mit der Bahn nach Florenz, etwa 80 Km kostet pro Fahrt und Person 5,40 €.
Müde fallen wir ins Bett.
Freitag, 14. September
Kurz
vor 10.00 Uhr machen wir ein italienisches Frühstück bei der
Bar am Pool. O-Saft, Kaffee, Croissant. Auch heute scheint die Sonne
vom blauen Himmel. Ich setze mich anschließend in die Bar mit
Laptop, während es sich Jutta am Pool gemütlich macht.
Hier
in der Bar sind die Kaffeepreise noch human. Espresso 0,90 €
Cappucino und ähnliches 1,20 €. In der Markthalle kostete des
Espresso am Thresen nur 0,70 €. Aber! Bei den vielen kleinen Bars
in der Innnenstadt kostet es wie bei uns zuhause. Auch in den
Nebenstraßen. Da ist dann höchstens die Pizza etwas billiger
als direkt bei den großen Sehenswürdigkeiten. Na gut, man
spart halt am Flug und kann sich dann auch mal etwas leisten.
Am
späten nachmittag, die Sonne brennt immer noch vom blauen Himmel
wollen wir auf der Shoppingstraße zum Bahnhof "PISA CENTRAL".
Zwischendurch
überqueren wir den Arno. Eine schöne Shoppingmeile bis zum
Bahnhof. Exquisite, aber auch einfache Geschäfte reihen sich
aneinander. Jutta kann es nicht lassen und kauft etwas für sich
ein. In einem Optikergeschäft sehe ich auch Garmin GPS
Geräte. Ich war schon drauf und dran nachzusehen, ob es nicht hier
günstig Karten von Italien gibt. Ich habe es dann aber doch
gelassen. Wir erreichen den Bahnhof und können am Automaten
feststellen, daß wir sogar am Sonntagmorgen mit der Bahn zum
Flugplatz fahren können. Dazu werden wir uns morgen schon mal die
Karten holen und nochmals in P.San Rosero nachsehen.
Beim
Rückweg vom Bahnhof wird es schon dunkel. Wir machen noch eine
Pause und sehen uns das Treiben an. Auch jetzt am späten Abend ist
es noch schön warm, Ich rufe Lea an und will mal sehen, was mir
das Gespräch über JaJa kostet.
Langsam zuckeln wir
zurück. Jetzt überqueren wir nochmals den Platz vom schiefen
Turm. Im Dunklen sieht es noch gewaltiger aus. Ich mache diverse
Nachtaufnahmen.
Der Campingplatz ist voller geworden, was wir so erkennen können. Es geht zum Wochenende.
Morgen
müssen wir nochmals zum Bahnhof, wenn wir mit dem Bus hinaus zum
Meer wollen. Dicht neben dem Bahnhof ist der große Busbahnhof, wo
auch die Busse zu Marina de Pisa fahren.
Samstag, 15. September
Wird
es heute nicht so warm? Dicke Haufenwolken am Himmel. Kurz nach Mittag
geht es zum Busbahnhof. Wir kaufen Karten, setzen uns in den Bus und
schon geht die Fahrt ab. Es sind etwa 15 Kilometer bis Marina de Pisa.
Am Arno, rechtsseitig von uns nur Yachtausrüster, Werften usw. Man
könnte gar nicht ohne weiteres an den Fluß gelangen. Rad-
und/oder Fußweg -negativ. Nach ca. 20 Minuten sind wir da.
Die Wolken haben sich zwischenzeitlich fast ganz verzogen. Es wird
wieder schön warm. Wir setzen uns draußen vor einem Cafe und
genießen den Blick auf das Mittelmeer. Wenige Schiffe sind
unterwegs. Wie warm ist das Wasser wohl? Piwarm, stellen wir fest. Aber
ersteinmal gehen wir am Strand bzw. auf der Promenade bis zum Ende des
Ortes.
Anschließend zurück und wir schwimmen eine kurze
Runde im warmen Wasser. Herrlich. Die Sonne knallt herunter und
trocknet uns schnell ab. Bis kurz nach 18.00 Uhr bleiben wir am Strand
und sonnen uns ein letztes Mal. Im Ort essen wir noch Lasagne bevor wir
uns auf die Rückfahrt machen.
Am Bahnhof kaufen wir direkt noch die Karten von Pisa san Rosero zum Flughafen. 1,10 € kostet uns die Fahrt pro Person.
Zurück
auf dem Campingplatz müssen wir noch gut eine Stunde auf den Chef
warten, damit er uns Geld abnimmt. Ich setze mich an den Pool, trinke
Espresso und bearbeite meine gemachten Bilder.
Anschließend eine letzte und kurze Nacht, denn um 04.30 Uhr müssen wir raus, da um 5.53 der Zug fährt.
Sonntag, 16. September
Aufstehen,
Rest der Sachen packen, frühstücken und ab geht es. Wir
erreichen den Bahnhof, der Zug rollt ein. In Pisa Central haben wir
einige Minuten Aufenthalt, bevor der Zug zum Flughafen einfährt.
Fümf Minuten Später sind wir da, mit einigen anderen, die
auch schon auf dem Hinflug dabei waren.
Wir checken ein.
Jutta hat etwas über 16 kg und ich keine 12 Kilo, sodaß wir
unter den 30 kg zusammen bleiben. Ich weiß nicht, wo wohl
die Schmerzgrenze beim Gewicht ist, sehe ich doch auch Leute, die
fast 18 kg einchecken und nicht zahlen müssen. Aber ich will das
lieber nicht testen.