Freitag, 23.Juni 2017, 06:08 Uhr,

starte ich mit der Nordwestbahn ab Brettorf in Richtung Hirtshals / Dänemark. Mal schaun, was der Tag heute so bringt.
Hier nur ganz kurzer Überblick. Nicht nur in Scheßel tobte der Huricane, sondern auch im Umland. Eigentlich war geplant, das ich gegen 16 h in Hjörring lande nach drei Umstiegen. Stattdessen kam ich dort erst um 23:54 h an mit Umstiegen und div. Bahnsteigwechsel, sei es in Bremen oder Hamburg.
Nach der nächtlichen Anfahrt zum Shelterplatz lag ich dann endlich um kurz nach halb zwei im"Bettchen".

Auf der Seite:

https://trackmytour.com/BMlPW#1542748

ist das mehr detailliert.


Island 2017 mit dem Rad

von Martin Bruns

Anfragen / Feedback an island2017@ewe.net

Und hier gehts zum "Blog" :

https://trackmytour.com/BMIPW#1542748
Samstag, 24.Juni

Nach einer ruhigen Nacht gibt es erstmal frischen heißen Tee und mein selbstgebackenes Schwarzbrot dick mit Ednussbutter.
Sie Sonne bricht durch und es bleibt heute den ganzen Tag sonnig, aber am Meer kommt dann Wind hinzu.

der Shelter Strecke nach Hirtshals














Abstecher zum Strand die Fähre parkt rückwärts ein















da unten stand ich auch vor einer Stunde ab gehts Sturm auf dem Vordeck












Am Abend sitze ich mit Blick aufs Meer und schreibe hier. Mittlerweile ist der blaue Himmel zugezogen. Das Schiff wackelt ein bisschen , aber es hält sich in Grenzen.
So lasse ich den Abend gemütlich ausklingen.


















Blick auf das Meer mit Regenbogen





Sonntag, 25. Juni 2017

Gegen 3:00 h werde ich wach. Das Schiff schwankt ganz schön, dazu leichte Versetzungen. Mir geht es gut und ich schlafe weiter. So gegen 08:00 h stehe ich auf, und? Zack geht es mir ein bisschen schlecht. Ich ignoriere es einfach. Anziehen zum Frühstück. Das geht erstmal gar nicht. Erst nach einiger Zeit, der Schweißausbruch ist zuende nehme ich etwas zu mir, und es bleibt drin!
Auf dem Deck an frischer Luft wird es noch besser. Aber ich in bin lange nicht der einzige , der die Seekrankheit hat. Okay müssen wir mit durch. Vorsichtshalber hole ich mir noch Tabletten. Wir fahren noch einige Zeit und in ein paar Tagen geht s ja weiter und irgendwann wieder zurück.
Wenigstens haben wir gutes Wetter.
Wir kommen dicht an den Shetlandinseln vorbei.

Dann endlich, fast um Mitternacht, erreichen wir Thorshavn. Es dauert bis wir endlich die Fähre verlassen können. Es geht dann schnurstracks zum nahegelegenen Campingplatz. Ruckzuck ist der Rasenplatz vollgestellt.
Der Pool kann benutzt werden
Montag, 26. Juni 2017

Erst nach Mitternacht unserer Zeit (Faroer - 1 Stunde und Island - 2 Stunden. Ich lasse aber einfachheithalber die Zeiten auf iPhone/iPad und Kamera auf unserer Zeit) erreiche ich und auch noch viele andere den Platz. Schnell sind die Zelte aufgebaut und ab in den Schlafsack.

Gegen 8 h stehe ich, frühstücke und beschließe für mich heute Thorshavn anzusehen. Als erstes kommt man an der Festungsanlage direkt am Hafen vorbei. Ich gehe durch das Altstadtviertel mit den vielen kleinen Häusern mit Rasen bewachsenen Dächern.
Auf einem Aussichtspunkt habe ich eine gute Übersicht über die Stadt. In einem kleinen Cafe direkt am Hafen gönne ich mit einen Latte mit einem Cookie. Obwohl Kleinstadt ist hier relativ viel Verkehr. Im Hafenumfeld viele Touristen, die vom Kreuzfahrtschiff kommen. Das ist eine Reiseform, die ich wohl nie in Anspruch nehmen werde. Mir reichen schon die relativ wenigen Stunden auf der Fähre. Okay, jeder so wie er will.
Im Einkaufszentrum kann man nur staunen, wie groß und was es alles gibt bei einer Einwohnerzahl von gut 20000. Noch schnell ein bisschen Auflage und Obst.

Nach gut 10 km bin ich wieder zurück auf dem Campingplatz. Dort gibt es dann etwas warmes und anschließend lade ich im Aufenthaltsraum die Akkus auf.
Ein Kradfahrer von gestern kam auch wieder zurück. Er hat kaum km geschafft, weil er viele Fotos gemacht hat und auch noch gewandert ist.

Dienstag, 27. Juni 2017

Bedeckter Himmel, so gut wie kein blauer Himmel, aber trocken und um die 10 Grad. Heute will ich nordwärts bis zum Vestmannacamping . Dort endet auch der Weg. Somit muss ich auch den Weg morgen wieder zurück. Gestern am späten Abend hatte ich dort noch per mail um einen Stellplatz gebeten. Positive Antwort kam schnell.
Vlt. nehme ich auf dem Rückweg auf halber Strecke noch einen Parallelweg, der noch höher liegt. Mal schaun wie es mir heute abend so ergeht.
Ich starte und denke ich bin auf der Highway. Wo kommen die Autos bloß her? Erst nach gut 10 Km wird es ruhiger. Der Weg steigt, sodass ich ab und zu bis zum 1. Gang runterschalten muss. Es ist zwar nur ca. 9-11 Grad, aber ich komme gut ins schwitzen. Die Straße steigt irgendwie ständig, die Abfahrten sind mager. In einer Kurve mit Blick auf einer tieferliegenden Ort am Ende eines Wasser halte ich auf den dortigen Parkplatz. Pkw halten dort auch. Einer holt nicht nur die Kamera raus, sondern lässt auch noch eine Drohne fliegen. Ich radele weiter. Etwa 5 Km vor dem Ort geht es dann talwärts. Ich lasse nur rollen. Bei knapp über 60 km/h bremse ich ab. Die Schafe ( nicht eingezäunt) sehen mich verwundert an. Schade, so eine Abfahrt ist immer zu kurz. Der Campingplatz liegt direkt an der Straße und ist nicht zu übersehen. Die Wohnwagen sind mit stabilen Gurten an im Boden verankerten Ketten gesichert. Wahrscheinlich wegen des Windes, der hier heute gar nicht weht. Ein einfacher, schlichter Platz, aber mit großem Aufenthaltsraum und Küche. Auf dem kleinen Platz für die Zelte "quetsche" ich meines noch dazwischen. Der Campingwart kommt und sagt mir, das gegen Abend eine Frau zum kassieren kommt. Er will jetzt nach Dänemark, um dort seiner Tochter beim Haus zu helfen. Ich erhalte noch das Passwort für das freie WLAN und schon macht er sich auf den Weg.
Ich packe die Taschen vom Rad und fahre leicht wie eine Gazelle. Und? Es dauert nicht lang, da reißt der Himmel auf und in der Sonne steigt die Temperatur auf 18 Grad an. Ich fahre immer höher hinauf in diesem Ort und genieße herrliche Aussichten. Mache natürlich jede Menge Bilder und Filme. An einem der Wasserfälle laufen ein paar Mädchen zwar im Neo, aber durch das Wasser und nehmen ein Bad.
Nach 11 km hin und her hole ich mir noch Zusatzessen aus dem Supermarkt und bereite mir ein köstliches Mahl zu. Danach geht es an die "Arbeit". Als erstes werden iPhone und iPad, sowie der Kameraakku angeschlossen. Solange das so geht, benutze ich nicht meine Powerakkus, bzw. Solaranlage. Heute hätte sie etwas leisten können.
Am Abend füllt sich der Platz mit diversen Wohnmobilen.
Jetzt kommen noch die ausgesuchten Bilder vom heutigen Tag.
Zwei Tunnel, einmal 3 und einmal 1 Km durchfahre ich mit Licht und Warnweste. Keine Probleme
Mittwoch, 28. Juni 2017

Um 6:00 Uhr war aufstehen angesagt. In der Nacht waren noch 5 Zelter erschienen. Ich konnte in Ruhe frühstücken und mir Tee kochen auch gleich für die Tour. Um 08:00 Uhr startete ich. Ich beeilte mich beim Zeltabbau, da die kleinen Moquitos nervig waren.
Es ging dann sofort mehrere Kilometer den Berg hoch. Langsam kam ich in Tritt. Die Belohnung folgte mit einer schönen Abfahrt. Dann kam an einer Tankstelle der Abzweig. Ja oder nein war die Frage. Der "Kaffee" in der Tankstelle riet mir die Nebenstrecke zu fahren, ich werde nicht enttäuscht werden. Quäl Dich da hoch. Also los. Die nächsten 20 Kilometer befanden sich in einer Höhe zwischen 350 und 470 m. Die Abfahrten zwischen den Hügeln hatten es nicht so in sich. Aber eines stimmte jedenfalls. Es war eine herrliche Landschaft bei bestem Wetter mit bis zu 14 Grad. Genug Fotozwangpausen und Teepausen mit herrlichen Ausblicken belohnten mich.
Dann kam die letzte Abfahrt mit vorher noch schöner Aussicht auf Thorshavn. Ich konnte bis zum Hafen einfach rollen lassen und mußte zwischendurch immer wieder bremsen, um nicht die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit zu überschreiten. Es war noch früh und so genoß ich im Hafen den Café Latte. Mit Mitfahrern kam ich dann noch ins Gespräch. Dann ging es langsam zum Anleger. Die Fähre wurde etwas entladen, ehe der Tross der Wartenden die Fähre bis zum letzten Platz füllte. Auch ich stand an Ein/Ausgang der Fähre, keinen Meter vom mächtigen Tor entfernt. Dies schloss noch in der Zeit, als ich mein Rad entlud und befestigte.
Dann ab zum Schlafplatz, anschließend Essen. Eine ausgiebige Dusche nahm ich vor. Im Schlafraum war zwischenzeitlich ein Spanier, der mit dem Rad schon länger unterwegs ist und noch sein wird. Er will einmal rum, um die Erdkugel.

Das wär es für heute, jetzt noch die obligaten ausgesuchten Fotos von heute.
Donnerstag, 29. Juni 2017

Sehr früh aufgestanden, sodass ich pünktlich Frühstück einehmen konnte. Paar Scheiben Brot mit Auflage gebunkert. Draußen blauer Himmel Sonnenschein. Dann die ersten Felsen von Island vor uns. In Minutentakt änderte sich das Wetter. Der Himmel kam runter und alles lag in Dunst. Aber beim verlassen der Fähre war wieder alles bestens. Heute kam ich als allererster von der Fähre. Ein kleiner, nicht so sehr ansprechender Ort. Am Automaten erstmal die maximale Summe von 40.000 ISK gezogen. Sind etwas mehr als 300 €.
Nun startete ich gen Egilsstadir, wie viele andere auch. Auch ein alter Hanomagtrecker mit Ehepaar besetzt zogen mit Wohnwagen dort hin. Es dauerte lange bis alle Fahrzeuge mich als Radler überholt hatten. Dann fingen sie an, die Steigungen, über die alle Radler stöhnen. Sie haben es wirklich in sich. Da war die Rücktour von Vestmanna übers Hochland ein Kinderspiel. An den schlimmsten Steigungen waren zwischen den Pfosten mehr als zwei Meter Höhenunterschied. Das schlaucht ganz schön. Ich war gut durchgeschwitzt. Die Temperaturen stiegen auf gute 15 Grad. Endlich die höchste Stelle erreicht. Markierungen oder Hinweistafeln sind Fehlanzeige. Ab dann trat sehr schnell eine Wetterverschlechterung ein. Die Wolken verhüllten alles und dann kam Wind und Regen. Schnell habe ich mir den Poncho übergezogen. Oben war ich eh durchgeschwitzt, aber es kam nicht noch was aussen dazu. Auch die Hose blieb trocken. Mehrere Kilometer im Hochland zog sich das hin. Dann, der Regen ließ schlagartig nach und die Sonne kam wieder hervor. Ich kam dann genau an die Stelle mit dem Hinweis Achtung! 4 km 10% Gefälle. Ich machte hier oben noch ein paar Fotos und bereitete mich auf die Abfahrt vor. Viel scharfe Kurven. Ein paar konnte man erkennen. Ab aufs Rad und laufen lassen. Die nasse Fahrbahn wurde durch den Wind und die Sonne schlagartig getrocknet. Über die gefahrenen Geschwindigkeiten schreibe ich nichts mehr. An der Gabelung Richtung Egilsstadir zeigte mein Thermometer 19 Grad an. Meine feuchte Fleecejacke und das durchgeschwitzte Merinoshirt waren durch Sonne und Wind trocken geblasen. Ich hatte nur Rückenwind und Wind von vorn nach einer Haarnadelkurve, nach der nächsten Kurve wieder Rückenwind, besser als wenn es Seitenwind gewesen wäre.

Ich fuhr in den Ort zum dortigen Campingplatz und bezahlte anstatt 1500 nur 1000 ISK. Ruheständler und Leute mit Schwerbehindertenausweis kommen in diesen Genuss und ich habe beide Ausweise.
Ich baute das Zelt auf und dabei lacht die Sonne vom Himmel. Es sind noch angehnehme Temperaturen, um noch vorm Zelt sitzen zu können.
Ein junger Mann, geboren in Tübingen, später ausgewandert nach Kanada wohnt jetzt in der Schweiz fährt hier auch Rad. Er wird mir nachher noch Tipps geben. Vor paar Tagen saß er im Hochland fest, weil es untersagt wurde zu fahren. Der Sturm hatte Windgeschwindigkeiten von 140 km/h. Straßen wurden da oben erst vor kurzem freigegeben, um sie am nächsten Tag wieder zu sperren. Wetterumschwünge sind hier oft sehr schnell und oft.

Nun wieder die obligaten Fotos
Man kann es eigentlich nicht glauben, aber auch das kann Island
Freitag, 3o. Juni 2017

Früh aus den Federn. Wetter sieht gut aus. Noch eben verabschiedet und los geht es. Leider hatte der Supermarkt noch zu. Also gegenüber in der Tanke noch etwas für den Tag geholt.
Zunächst geht es auf der 1 entlang. Herrliches Wetter, was will man mehr. Wenig Verkehr und immer wieder werde ich von den Autofahrern mit Daumen hoch gegrüßt. Ein kleiner Rastplatz am Wasser mit Blick auf das Snaefell. Dafür wurden extra ein paar störende Bäume beseitigt.
Kurz vor dem Abzweig gen Westen hält ein Autofahrer an. Es ist der Kradfahrer von der Fähre, der Pech hatte. Sein Krad ist schon in Rekjavik. Dort fliegt er morgen hin. Von Egilsstadir bis dorthin 60 Euro und keine Stunde. Der Bus wäre teurer und Dauer ca. 10 Stunden.

Dann kommt der Abzweig Richtung Laugarfell. Okay, 4 Kilometer 10% Steigung mit Serpentinen. Dann war die Quälerei noch nicht zu Ende, nur die Serpentinen. Noch 6 Kilometer ging diese Steigungsstrecke, jetzt fast nur geradeaus. Dafür gab es als Entschädigung schöne Ausblicke, die ich auch genoß. Weiter ging es auf dieser Hochebene. Immer mal wieder Steigungen, aber auch nette Gefällstrecken. Es waren noch einige Kilometer bis zu meinem Ziel, und da der Gegenwind sehr aufrischte machte ich mir im Schutz eines großen Findlinges heißen Tee und Tütenessen.
Mit frischer Kraft ging es weiter auf die letzten 16 Kilometer. Die zogen sich ganz schön. Die verschiedenen Vögel, die ich hier sah, erfreuten mich. Eine Brachvogelart, Kibitzähnliche, die mich immer leicht anflogen, um dann zum Teil auf der Fahrbahn zu landen und eine Verletzung vortäuschend langsam ins Grünland zu humpeln mit hängenden Flügeln. Mehrere Schwanenpaare mit Jungtieren. Sie sind relativ ängstlich. Bei den Autos keine Porblem, aber bei einem Radfahrer oder Wanderer versuchen sie sich zu verdrücken. Auch bei den Schafen ist das so. Sie rennen dann mit Muttern auf und davon. Tiefe Wasserläufe sind kein Hindernis. Was mir noch bei den Schafen auffiel war die Menge von Zwilling- und Drillingsgeburten.

Dann endlich sah ich schon auf dem Navi den Abzweig. Vermutete schon den nächsten, der am Berg hochstieg. Nein, die 2 Kilometer Schotterstrecke ging nicht hoch, sondern mächtig abwärts. Da morgen früh wieder hoch?
Auf dem Platz fragte ich ein Ehepaar aus Gifhorn mit Wohnmobil, wann sie morgen früh starten wollen 10 - 10:30h. Sie erklärten sich bereit, das Gepäck bis nach oben mitzunehmen.

Zelt aufbauen, und wen sehe ich? Die vier jungen Männer aus HH, unterwegs zufuß oder per Stopp. Auch der Kolumbianer, von dem mir der Schweizer erzählte, war vor Ort.

Die Zeltplatzgebühr betrug hier 2000 ISK. Ok. Dafür Duschen frei und zwei Hotpots, 37 und 43 Grad plus.


Auch ich benutze nach der vorgeschriebenen Dusche beide Suppentöpfe. Angenehm. Für morgen früh gönne ich mir ein Frühstück. 1900 ISK. Es war schlicht gesagt ein bisschen dürftig. Ich will mich da nicht weiter ärgern. Auch das Personal war sehr langsam mit auffüllen von Getränken usw. Aber man muss es probiert haben. Hier ist es vorrangig kein Zeltplatz, sondern ein Hostel. 130€ pP die Übernachtung, natürlich ohne Frühstück. Dazu sind die Toiletten und Duschen zwar sauber, aber sehr klein. Strom für das Laden von Handy und so kostet auch extra.

In Egilsstadir wurden die Handys usw. im Gemeinschaftsraum geladen. Anschließen und wieder weggehen. Hier kommt wohl nichts weg.

Spät komme ich zu Bett. Es bleibt einfach hell. Der Blick auf den Snaefell ist frei. Meist ist er in Wolken gehüllt.

Samstag, 1. Juli 2017

Das mit dem Gepäcktransport hat gut geklappt. Merke: solche Ort nicht aussuchen.

Ich verstaue alles am Rad. Mein erster Powerakku hat in der Nacht iPhone und iPad aufgeladen. Diesen beiden Geräte waren den ganzen Tag an und wurden auch häufig eingesetzt. Trotzdem hatten beide Geräte noch über 60% Akkuanzeige. Der Akku zeigt 3 von 4 Punkten an. Da teste ich doch heute einfach mal mein Solarpanel. Das Wetter ist durchwachsen. Mein erstes Ziel ist der Stausee. Von dort führen mehrere Abgänge ins Tal, bzw zu Kraftwerken. Das sind riesige Tunnelröhren, die längste immerhin 40 km lang. Der Bau dieser Anlage ist auf großen Tafel dargestellt.
Ich erreichte die erste von drei Staumauern und mußte dort schnell den Poncho überwerfen. Am Ende der Mauer suchte ich dann hinter einem Gebäude Windschutz, denn es war Eisregen mit starkem Wind angesagt. So hockte ich dort mit meinem Poncho auf einer Eingangstreppe. Wie das wohl aussah? Egal, mir war nicht kalt und so döste ich vor mich hin. Der Wind und Regen ließen nach und auf ging es zur zweiten Staumauer, keine hundert Meter entfernt. Auf dem dortigen Parkplatz stand ein Pkw mit einem großen I auf der Tür. Tatsächlich, der Fahrer stieg aus und begrüste mich und erklärte mir das Bauwerk.
Radfahrer sind sehr selten hier. Heute, aufgrund des Wetters auch wenig Autofahrer. Bei gutem Wetter ist hier viel los. Wenn man bedenkt der nächste Ort wäre Egilsstadir, und von der anderen Seite, die ich gleich fahren will ?

Zumal die weitere Strecke Hochland ist und nur für Allradfahrzeuge -nicht Pkw mit Allrad- frei gegeben ist. Also nichts für die Plastik 4WD und SUV, die bei uns die Strassen bevölkern. Es sollten schon die richtigen Geländewagen sein. Gut ich habe Passagen gehabt, die man sicherlich auch langsam mit einem tiefergelegten hätte geschafft. Aber dann auf einmal, wäre jener nicht mehr weitergekommen. Man stelle sich hier mal eine Bergung seines nicht tauglichen Fahrzeuges vor. Das wird ein teurer Spass. Hilfe von vorbei kommenden Fahrzeugen kann schon mal dauern.
Weiter geht es. Die dritte Staumauer ist nicht anfahrbar, weil gespert. Dann hört die Teerstrasse abrupt auf. Von nun an ist es eine Gravelroad. Der Untergrund schwankt von Meter zu Meter. Nur glatt ist was anderes. Da liegen dann auch schon mal Kindskopf große Steine umher. Konzentriertes Fahren ist angesagt. Meine dicken Reifen sind da wirklich vorzüglich. Sie schlucken viele Unebenheiten einfach weg. In den drei Stunden Fahrt bis zum Nachtlager, waren drei Geländewagen unterwegs und die fuhren nochmals in eine Seitenpiste zu einem warmen Bad. Da sind allerdings die letzten zwei Kilometer steil bergab und man müsste das Rad wieder hochschieben. Das verkneife ich mir, zumal es noch paar Bäder auf meiner Tour geben wird.

Dann suche ich mir einen Platz gut 100 m neben der Piste. Es ist fast windstill geworden. Nach dem Abendessen im Zelt (draußen bei Temperaturen um 12 Grad ärgerten mich die kleinen Mosquitos) arbeitete ich an dieser Webseite offline. Ein hochladen war aufgrund von schlechtem Empfang nicht möglich. Zumindestens habe ich auch hier immer noch E , um telefonieren zu können. Island ist nicht in der EU, aber Vodafone ist hier und ich habe die gleichen Bedingungen wie zuhause. Hat man einen anderen Anbieter in Deutschland, sollte man sich hier eine Telefonkarte kaufen, denn sonst wird es wohl sehr teuer.
Diesen Bericht habe ich am Sonntagmorgen hier oben im Niemandsland geschrieben. Absolute Ruhe, ausser ein paar schimpfenden Vögeln, die wohl noch keine Zeltbesucher kennen. Temperatur ca 6 Grad.
Sonntag, 2. Juli 2017

Die Nacht war ruhig, wenig Wind, irgendwann mal ein Regenschauer. Heute schlafe ich aus und lasse es gemütlich angehen. Dadurch komme ich spät weg. Weiter geht es auf der Gravelroad gen Norden. Immer wieder knackige Anstiege. Die Abfahrten natürlich auch, aber schnelles fahren ist hier nicht angesagt. Ab und an mal ein Auto. Dann die Querstraße, an der ich mich entscheiden muss. Nach links 16 km Hochland bis zu einem Campingplatz und dann weiter zur Strasse 1, oder rechts runter nach Bru und dann am Fluss entlang gen Norden. Egal, "hart" sind sie alle. Ich entscheide mich für Bru. 3 Km fast nur steil abwärts auf einer ziemlich glatten Piste. Aber Achtung, immer wieder kommen plötzlich grobe Abschnitte, die nur mit fast Schrittempo zu befahren sind. Bru ist eine Ansammlung von ein paar Häusern. Nun führt die Strecke am Fluss entlang. Aber plane Strecke - Fehlanzeige -. Aber ansonsten eine glatte Schotterpiste, mit langen Steigungen. Am späten Abend erstmal warmes Essen am Strassenrand. Nochmals Karte studieren. Am Ende dieser Straße, ohne Möglichkeit einen Platz zum nächtigen zu finden, sehe ich das es dort einen Campingplatz geben soll. Ich radel somit weiter. Es ist schon spät, aber noch hell, sogar blauer Himmel ist zu sehen. Das Licht wird immer schöner, also folglich immer wieder Fotostop.
Dann der Campingplatz auch hier neben einem Hostel oder ähnlichem. Ich baue das Zelt auf und erledige dank freiem Wlan noch eben ein paar Aufgaben am iPad und iPhone, bevor ich mich in meinen Schlafsack verkrieche.
Heute nur einmal kurz leichten Regen gehabt, vlt. 10 Minuten.
Montag, 3.Juli 2017

Heute zum Myvatn = Mückensee.

Das sind 120 Km auf der Straße -1-. Muss ich mir das antun? Es ist zwar wenig Verkehr in diesem Abschnitt, aber eben die Hauptstraße schlechthin mit schnellem Verkehr und Übernachtungsmöglichkeiten gleich gegen null. Da habe ich doch mal die app Straeto befragt. Heute morgen 09:44 h Islandzeit fährt der Bus. Rad und Gepäck ist umsonst. Gesagt, getan. Der Bus erscheint pünktlich, man muss nur wissen wo. Bushaltestelle? Was ist das?
Ein bisschen musste umgepackt werden und dann lagen Taschen und Rad unten im Bus. Der Preis 2650 ISK. Die Busfahrt, ich schreibe dies grad im Bus genieße ich, wenn ich so die Straße und Umgebung nebenbei ansehe.
Die Umgebung ist herrlich, nur ist die Strasse für das Rad zu schnell. Man muss zu sehr aufpassen. So erreichen wir Reykjalid pünktlich und holen Rad und Taschen heraus. Supermarkt, Tankstelle, Touristenbüro alles vor Ort. Ich fülle auf und ab zum Campingplatz. Schnell das Zelt aufgebaut und die Sonne genossen.
Ich muss gestehen, das ich hier ein bisschen bummele, aber mich hetzt keiner von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit, so wie die, die hier Gruppenreisen gebucht haben und zum Teil mit geländegänigen Bussen oder Lkw mit Aufbauten unterwegs sind. Aber jeder so wie er will.
Gegen frühen Abend mache ich mich nochmal zu Fuß auf den Weg. Das erste mal lass ich mich durch View Ranger führen. Ist ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Aber ein bisschen in den Einstellungen geändert und es geht. Über Hügel gehe ich quer durch in Richtung Krafla. Ich biege dann ab, um zu einer alten Badestelle zu gelangen. Ein paar Touristen sind vor Ort, um Fotos von dieser Höhle zu machen. Schon ein bisschen mystisch, wenn man sich das Gestein so ansieht. Was haben hier Kräfte und Hitze gewirkt. Überall dampft es aus der Erde. Nach etlichen Stunden Fußmarsch komme ich zurück zu meiner Behausung. Ich habe die Tür geschlossen und schon geht der Regen ab. Noch heißen Tee genießen und ab in den Sack.
Dienstag, 4. Juli

Die ersten zwei Bilder sind morgens um 04:40 h. Das dritte Bild zeigt den Krachmacher, den ich auch schon in Norwegen hörte.
Gegen Mittag starte ich zur "richtigen" Krafla bis hin zum Viti, ein Kratersee im Bereich vom Zentralvulkan Krafla. Etwa 16 Km liegen vor mir und fast nur Steigung. Die letzte hat es denn auch in sich. Die 10% igen fahre ich ja schon fast locker, hier war es erheblich steiler. Aber mit einer Pause "abgearbeitet". Zunächst Hverir angesehen. Abgesehen von den Busladungen von Touristen, die mich als Radfahrer dann ansprechen. Oft nette Gespräche, aber manchmal fiel mir der Spruch zur Pinguinzeit ein. "Einfach mal Fresse halten, wenn man keine Ahnung hat".
So sehe ich mir die heißen Quellen an und genieße diese Landschaft mit ihren Farben und Formen.
Nun geht es zur Krafla. Hier wird der Verkehr merklich weniger. Rechts und links der Strasse erstarrte Lava. Das, was hier mal passiert ist, kann man erahnen.
Es geht durch das Kraftwerkgebiet in Richtung des Kratersees Viti. Hier die letzte steilste Passage - aber es geht hier auch zurück. :)
Zunächst noch ein Aussichtspunkt über das Gebiet. Dann, wenige hundert Meter weiter der Viti. Ein malerischer Anblick. Innerhalb einer Stunde kann man am Rand umzuwandern. Das mache ich nicht, weil ich nur Radschuhe mit Klick trage und der Weg aufgeweicht ist. Ein Warnschild am Anfang des Weges wird, wenn ich mir das Schuhwerk so ansehe, ignoriert. Erinnerungen an Preikestolen kommen auf.
Ich rolle zurück. Herrlich. Andersherum sieht alles anders aus. Immer wieder Fotohalt. Das Licht ändert sich ständig, zumal wenn die Sonne, wie so oft heute, durchbricht.
Ich erreiche den Campingplatz. Dort ist eine Radfahrerin aus den USA. Sie erzählt mir das sie 15 Tage Zeit hat und Island einmal umfahren wollte, was sie aber ganz schnell gesehen hat, daß das nicht klappt.
Ich fülle dann mal meinen Tank wieder auf, schreibe anschließend den Bericht hier im Gemeinschaftsraum. Menschen aus allen Teilen der Welt sitzen hier friedlich zusammen. Alter von bis. Mit der Uhrzeit bin ich nicht mehr so Du. Immer hell, bringt den Rythmus etwas durcheinander. Es ist hier bereits auch 23:30 h und es wird noch gekocht und gegessen.
Jetzt, wie immer - die Bilder vom Tage